Zenz-Pokal 2014

Als Vorgeschichte sollte man noch erwähnen, daß der Zenz-Pokal 2013 wegen ungünstiger Wetteraussichten erst vom Juni in den Oktober verschoben und dann abgesagt wurde. Und an beiden Terminen hätten wir gutes Wetter gehabt.

Bereits eine Woche vor dem 29.6.2014 zeichnete sich bei den Wetterdiensten der Durchzug eines Tiefdruckgebietes zum Wettbewerbstermin ab. Mit den Erfahrungen des letzten Jahres hatten wir trotzdem Hoffnung, daß das Wetter nicht so schlecht wie prognostiziert werden würde. Und tatsächlich wechselten mehrfach die Aussichten von Starkregen bis geringes Niederschlagsrisiko. Am Tag der Entscheidung, dem Donnerstag, an dem wir spätestens das Dixi abbestellen mussten, fällte unser Vorstand Stefan die heroische Entscheidung: Wir fliegen bei JEDEM Wetter!

Er wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was das wirklich bedeuten könnte.

Am Tag vor dem Wettbewerb war ziemlich eindeutig, daß es regnen würde, und deshalb haben wir an Verpflegung nur das nötigste und die unverderbliche Ware besorgt, vulgo das Bier und ein paar andere Getränke. Und natürlich das vorbestellte Fleisch und den „Pokal“.

Am Wettbewerbstag hat es dann, wie angedroht, bereits vor Beginn des Aufbaus zu regnen begonnen. Und das nur anfangs zaghaft, bald aber entschlossen und ergiebig. Den letzten Wolkenlücken haben wir sehnsüchtig nach Südosten nachgeschaut und sie entschwinden sehen. Trotzdem haben wir den Platz für das Catering aufgebaut und mit einer Plane überdacht. Tische und Bänke wurden aufgestellt, Ersatz für das defekte Stromaggregat besorgt, und der Klein Hans baute sein Auswertungszentrum auf. Und zwischendurch kamen immer wieder die Witze, daß wir das sowieso alles umsonst machen, weil bei dem Sauwetter eh keiner kommen würde. Und wenn doch, dann würde keiner fliegen wollen.

Umso größer die Überraschung, als plötzlich ein Auto mit ERH-Kennzeichen vorfuhr. Unsere treuen Franken aus Höchstadt waren gekommen! Das gab natürlich einen Motivationsschub, der wenig später von Werdenfelsern und Penzbergern verstärkt wurde. Was allerdings am kräftigen Dauerregen nichts änderte. Somit stand der Ablauf des Tages eigentlich schon mehr oder weniger fest: verlängertes Frühstück oder neuhochdeutsch Brunch, und dann wieder ab nach Hause.

Wenn da nicht der Alberto Cantu gewesen wäre. Der zeigte wenig Interesse am Frühstück, sondern packte seinen Flieger aus, wickelte seinen Sender in eine Plastiktüte ein und flog ganz einfach! Und der Stefan, unser Vorstand, erinnerte sich an sein Versprechen, bei jedem Wetter fliegen zu wollen. Seine Frage, ob wir jetzt mit dem Wettbewerb anfangen sollten, überraschte alle, vor Allem auch mich. Der Regen hatte etwas nachgelassen, also habe ich rumgefragt, wer denn teilnehmen würde. Es fanden sich sieben Verrückte und so kam die Aufforderung: „Anmeldung im Bauwagen!“.

Um den Ablauf zu beschleunigen, bestand die Pilotenbesprechung aus der Vereinbarung, daß jeder Teilnehmer nach seinem ersten Durchgang gleich den Zweiten absolvieren sollte. Damit wurde Zeit beim Wechsel gespart, und am Ende des Durchlaufs hatten alle mit zwei Durchgängen eine gültige Wertung. Bei den ersten Teilnehmern wurden noch drei Vereinskameraden als Zeitnehmer angelernt nach dem Motto learning by doing, und schon lief der Wettbewerb. Der Regen wurde nicht wesentlich stärker, so daß wir gleich einen dritten Durchgang anhängen konnten. Und nach ca. einer Stunde waren wir fertig.

Unsere Franken hatten keine wasserdichten Flieger dabei und haben uns leider ohne Teilnahme frühzeitig wieder verlassen. Die im Oberland überwiegend eingesetzten Schaumwaffeln hatten keine Probleme. Alle Flieger blieben heil, keine Elektronik hat versagt. Allerdings wollen wir nicht verschweigen, daß alle, ob mit oder ohne Regenschirm, ob mit oder ohne regendichter Jacke, reichlich nass geworden sind. Angenehm war, daß wenigstens der Wind nur selten zur vorausgesagten Stärke aufgefrischt hat, was die Nässe erträglich machte.

Abschließend kann man sagen, daß sich keiner der Beteiligten solche Bedingungen für den Zenz- Pokal 2015 wünscht. Aber wir können auch sagen, daß es überraschend viel Spaß gemacht hat und lockerer und entspannter ablief, als ein Wettbewerb bei brütender Hitze.

Allen Helfern, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben, ein dickes Dankeschön! Vor Allem auch dafür, sich am Wettbewerbstag den ungünstigen Witterungsbedingungen zu stellen, ohne selber am Wettbewerb teilzunehmen!

Hans Schelshorn

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